
JLL: Trotz Corona-Krise weiterhin steigende Immobilienpreise in Leipzig
Die internationale Immobilienberatung Jones Lang LaSalle (JLL) hat ihren Wohnungsmarktüberblick für das erste Halbjahr 2020 in Deutschland vorgelegt. Untersucht wurde der Wohnungsmarkt in den acht größten deutschen Städten. Dazu zählen Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Düsseldorf, Stuttgart und Leipzig.
„Im Mittel sind die Angebotsmietpreise im ersten Halbjahr 2020 auf den Wohnungsmärkten in den von JLL untersuchten Städten gegenüber dem Vorjahr um +5,0 % gestiegen,“ heißt es. Leipzig liegt mit 5,6% dabei über dem bundesdeutschen Durchschnitt.
Dynamische Bevölkerungsentwicklung lässt Mietpreise weiter steigen
„Leipzig [weist] weiterhin die höchste relative Zuwanderung […] unter den Big-8-Städten auf und bleibt damit auch hinsichtlich der Bevölkerungsentwicklung die dynamischste Stadt,“ so JLL. Vor allem durch Wohnungsneubau soll in den kommenden Jahren auf die steigende Nachfrage reagiert werden. Jedoch wird diese dadurch allein nicht gedeckt werden können, so dass mit einem weiteren Mietpreisanstieg bei Bestandimmobilien zu rechnen ist.
Im 1. Halbjahr 2020 lag der Quadratmeterpreis für eine Mietwohnung in Leipzig zwischen 5,90 und 10,15 Euro. Gegenüber dem Vorjahr lag der durchschnittliche Mietpreis damit bei rund 7,50 Euro/m², was einem Anstieg von 5,6 % entspricht. Das 5-Jahres-Mittel liegt damit bei +5,4%. Insbesondere im Spitzensegment und bei Neubauten fielen die Steigerungen jedoch deutlich geringer aus. Niedrige Mieten und vor allem Lagen im Nordosten Leipzigs zeigten hingegen einen stärkeren Anstieg.
Leipzig mit höchster Preisdynamik auch bei Kaufpreisen
Auch bezogen auf die Kaufpreise weist Leipzig mit einem Plus von 10,2 % weiterhin den höchsten Fünfjahresschnitt bei der Preisentwicklung unter den Big-8-Städten auf. Verglichen mit den anderen 7 Großstädten liegen die Kaufpreise in Leipzig mit im Schnitt 2.370 EUR/m² nach wie vor auf sehr niedrigem Niveau. Der starke Anstieg ist somit auf einen Aufholeffekt zurückzuführen.
Auch bei den Kaufpreisen zeigt sich eine deutliche gedämpfte Preisentwicklung für Neubau sowie im Spitzensegment, während die Preisdynamik bei den günstigsten Eigentumswohnungen mit einem Anstieg von 16,9 % am höchsten ist. Im 1. Halbjahr 2020 kostete eine Wohnung in Leipzig zwischen 1.590 und 4.370 Euro/m², Neubauten lagen mit 3.440 bis 5.000 Euro/m² deutlich darüber.
„Was wir hier sehen, bestätigt uns in unserem Investment-Modell. Die Immobilien in den unteren Preissegmenten und B-Lagen waren in den vergangenen Jahren für die meisten Investoren nicht attraktiv genug. Jetzt zeigt sich, dass wir durch unseren konsequenten Fokus auf Randlagen und unterdurchschnittliche Quadratmeterpreise in eine spannende Dynamik reinlaufen,“ so Matthias Rother, Geschäftsführer bei ImPlan Leipzig.
Wohnimmobilien stabile Anlage in der Corona-Krise
Entgegen vieler Erwartungen seien als Reaktion auf die Covid-19-Krise zwar teilweise kurzfristige Rückgänge im Mietangebot, insgesamt aber keine signifikanten Preiseffekte zu beobachten gewesen. „Auch auf dem Kaufmarkt haben sich keine Effekte durch die Covid-19-Krise beobachten lassen – im Gegenteil die Kaufpreise für angebotene Eigentumswohnungen haben sich ein weiteres Mal deutlich verteuert.“ Den Grund hierfür sehen die Immobilien-Experten u.a. darin, dass sich Wohnimmobilien auch in der Krise als stabile Investments behaupten konnten.
Der JLL Wohnungsmarktüberblick erscheint halbjährlich und gibt einen Überblick über den deutschen Markt für Wohnimmobilien mit demographischen und sozioökonomischen Trends, der Entwicklung des Wohnungsmarktangebots, der Miet- und Kaufpreise sowie dem Investmentmarkt.