30 Jahre Wiedervereinigung – spannende Daten aus der Stadtentwicklung Leipzigs

30 Jahre nach der Deutschen Wiedervereinigung hat das Amt für Statistik und Wahlen der Stadt Leipzig einen Zahlenspiegel herausgebracht, an dem sich auch ein Teil der Stadtentwicklung seit 1999 ablesen lässt. Das 84-seitige Dokument ist hier zu finden. Darin finden sich auch einige interessante Daten zur Bevölkerungsentwicklung und zum Wohnen in Leipzig.

Bevölkerung

Nachdem die Bevölkerung Leipzigs von 511.000 1990 bis auf 437.000 Einwohner 1998 geschrumpft war, ist seitdem ein stetiger Bevölkerungszuwachs zu sehen. Zunächst bedingt durch Eingemeindungen umliegender Ortschaften, in den folgenden Jahren aber auch durch mehr Zu- als Fortzüge sowie mehr Geburten als Sterbefälle. In den letzten Jahren lag Leipzig gar deutschlandweit auf dem 1. Platz beim Einwohnerwachstum. Im Vergleich zu 1990 lebten 2019 16% mehr Menschen in Leipzig. Und Prognosen gehen davon aus, dass dieses Wachstum – in etwas verminderten Tempo – weitergehen wird.

Vor allem junge Menschen kommen in die Messestadt. Verglichen mit 1990 und 2000 ist die Bevölkerung Leipzigs deutlich jünger geworden.

Einkommen und Zufriedenheit

Eine Entwicklung, den wir als Leipzig-Fans gern sehen und auch selbst in unserem Umfeld spüren: Seit 2006 werden die Leipzigerinnen und Leipziger immer zufriedener. 2019 gaben 80% der Befragten an, sehr zufrieden oder zufrieden zu sein.

Das könnte auch an der verbesserten wirtschaftlichen Situation liegen. Seit 2009 hat das persönliche Monatsnettoeinkommen im Schnitt um fast 50% zugenommen. Der durchschnittliche Bruttoarbeitslohn hat sich von 20,192 EUR im Jahr 1996 auf 31.316 EUR im Jahr 2017 erhöht. Gleichzeitig ist die Arbeitslosigkeit seit 2004 massiv gesunken – von 22% auf 6,5% im Jahr 2019. Im Vergleich zu anderen deutschen Halbmillionenstädten ist jedoch das Einkommensniveau in Leipzig nach wie vor geringer.

Bauen und Wohnen

Vor allem in den Jahren zwischen 1994 und 2002 erlebte Leipzig einen Boom bei der Sanierung und dem Neubau von Wohnungen. Kein Wunder: Viele schöne Gründerzeitimmobilien wollten nach Jahrzehnten des Dornröschenschlafs aufgeweckt werden. In den Folgejahren stagnierte das Baugeschehen und zieht erst seit 2015 wieder spürbar an. Mehr Menschen brauchen eben auch wieder mehr Wohnungen.

Hinzu kommt: der Trend zu Einpersonen-Haushalten ist wie in anderen Großstädten auch in Leipzig spürbar. 2018 lebten hier im Schnitt 1,7 Personen in einem Haushalt. 1996 waren es noch 2,1. Interessanter Funfact: In den letzten 30 Jahren hat sich bei der Anzahl der Wohnräume kaum etwas geändert. Die liegen konstant zwischen 2,7 und 2,9.

Etwa 30% ihres Einkommens geben die Leipzigerinnen und Leipziger für Wohnen aus – und damit mehr als der Durchschnittsbundesbürger. 2013 lag der Wert sogar noch bei 35%. Da die Einkommen seitdem aber stärker gestiegen sind als die Mieten, konnte dieser Anteil wieder reduziert werden.

 

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